Kindern und Jugendlichen vielfältige Zukunftschancen ermöglichen

Stellen Sie sich eine Person vor, die einen Roboter programmiert. Eine, die mit Chemikalien experimentiert. Denken Sie an eine Person, die eine schwierige Mathematikformel löst. An welche Personen haben Sie gedacht? Welches Geschlecht haben diese Personen? Häufig werden diese Themen immer noch ausschliesslich mit Männern in Verbindung gebracht, obwohl es immer mehr Frauen und Mädchen gibt, die sich für MINT-Fächer interessieren.

«Maria kickt und Martin tanzt» - Ideenplattform des Kanton Luzern

 

Der Kanton Luzern möchte mit seiner Gleichstellungsstrategie 2020-2023 dazu beitragen, in Kindheit und Jugend Geschlechterstereotype abzubauen und Rollenbilder aufzubrechen. Damit soll die Chancengerechtigkeit von Mädchen und Buben gefördert werden.

Für Kinder und Jugendliche sind vielfältige und aussichtsreiche Zukunftsperspektiven wichtig. Genau deshalb sollen sie sich für Berufe, Freizeitaktivitäten oder Lebensmodelle entscheiden können, die ihnen entsprechen und für die sie sich interessieren – unabhängig von ihrem Geschlecht.

 

Vorstellungen von Geschlecht begegnen uns überall

Wir alle sind geprägt von eigenen Vorstellungen wie Frauen und Männer «sind» oder «sein sollten» (Geschlechterstereotype) und welche Rolle jemand in einer bestimmten Funktion oder sozialen Stellung einzunehmen hat (Rollenbilder).

Geschlechterstereotype und Rollenbilder sind gesellschaftlich fest verankert und werden automatisch und unbewusst aktiviert, vor allem auch dann, wenn wir mit anderen Personen in Kontakt sind. Sie beeinflussen uns, wie wir uns selbst und andere wahrnehmen, wie wir handeln und uns gegenüber anderen Personen verhalten. Und genau diese Denkmuster geben wir bereits kleinen Kindern weiter – häufig unbewusst. Stereotype und Rollenbilder können Kinder und Jugendliche so nachhaltig prägen und Einfluss auf ihre Zukunftschancen haben.

Sprachliche Redewendungen transportieren und verfestigen diese Annahmen über Charaktereigenschaften von Mädchen und Buben, von Männern und Frauen. Stereotype können die Leistungen von Schülerinnen und Schülern beeinflussen. Die Berufswahl ist immer noch stark nach Geschlechtern getrennt – auch im Kanton Luzern. Zum Beispiel sind 96 Prozent der Lernenden, die 2020 ihre Lehre als Elektroinstallateur bzw. Elektroinstallateurin begonnen haben, männlich. In der Ausbildung zur Informatikerin bzw. zum Informatiker kam auf 119 männliche Lernende gerade mal eine weibliche.

 

Plattform als Ideenpool für Fachpersonen

Ob Materialien für einen gendergerechten MINT-Unterricht für Lehrpersonen an Gymnasien, Sensibilisierung zur geschlechtsunabhängigen Berufswahl, ein MINT-Netzwerk für Schülerinnen, Online-Lernplattformen in Bereichen wie Natur, Mensch und Gesellschaft für Mädchen und Buben – im Kanton Luzern werden bereits innovative Projekte und Massnahmen umgesetzt, die dazu beitragen, Geschlechterstereotype abzubauen und Rollenbilder aufzubrechen.

Auf der Ideen-Plattform «Maria kickt und Martin tanzt» werden genau solche Projekte von Verwaltung, Schulen, Vereinen, Organisationen und weiteren Akteurinnen und Akteuren präsentiert. Die Plattform ist ein Ideenpool für Fachpersonen und weitere Interessierte. Vorschläge für neue Projekte nimmt die Dienststelle Soziales und Gesellschaft jederzeit gerne entgegen. Weiterführende Informationen (Factsheets) und eine vielfältige Linksammlung zum Thema stehen ebenfalls zur Verfügung.