MINT My Story Box: Ein Koffer voller Ideen
Wie begeistert man mehr junge Mädchen für naturwissenschaftliche und technische Berufe? Mit dieser Frage beschäftigte sich Carmela Winter, Masterstudentin NMG/NE (PH Luzern), im Rahmen ihres Praktikums im Projekt „Naturwissenschaftlerinnen und Ingenieurinnen kennenlernen – Berufswelten erkunden“. Das Projekt wird durch das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG gefördert. Carmela entwickelte in ihrem Praktikum die "MINT My Story Box" – eine flexible, kreative Lösung, die auf Authentizität, Diversität und den Zeitgeist von Social Media setzt.

Liebe Carmela, bevor wir tiefer einsteigen und über Deine Rolle im Projekt sprechen - magst Du kurz erzählen, worum es im Projekt „Berufswelten und Rollenbilder erkunden“ genau geht?
Ziel des Projektes ist es, über Sensibilisierung von Lehrpersonen und frühe, gezielte Bildungsangebote das Interesse von Mädchen für MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu fördern und damit mittelfristig einen Beitrag zur Erhöhung des Frauenanteils in MINT-Studienrichtungen und -Berufen zu leisten. Lehrpersonen und Schüler*innen sollen dabei unterstützt werden, sich einerseits mit ihren Genderkompetenzen und stereotypen Berufs- und Rollenbildern auseinanderzusetzen und andererseits eigene technische und naturwissenschaftliche Interessen zu erkunden und Stärken zu entdecken.
Wie bist du auf die Idee zur "MINT My Story Box" gekommen?
Ein zentrales Element des Projekts ist die Arbeit mit Role Models bzw. Frauen, die in technisch-wissenschaftlichen Berufen tätig sind. Durch ihre Biografien und Erfahrungen inspirieren sie die nächste Generation und zeigen auf, welche vielfältigen Perspektiven MINT-Studien und -Berufe bieten. Meine Aufgabe bestand darin, ein Format zu entwickeln, um zwei Frauen aus dem MINT-Bereich zu portraitieren. Da ich selbst Freundinnen in der ganzen Schweiz habe, die in spannenden MINT-Berufen tätig sind, suchte ich nach einer Möglichkeit, sie unkompliziert, flexibel und ohne aufwändige Reisen einzubinden. So entstand die Idee einer Box, die einfach zugestellt und wieder zurückgesendet werden kann. Das Konzept des Selbstportraits bietet allen Beteiligten maximale Flexibilität: Die MINT-Frauen entscheiden, wann und wie sie sich darstellen - ganz ohne feste Termine oder aufwändige Organisation. Gleichzeitig greift das Projekt den Zeitgeist der Selbstinszenierung auf und spricht insbesondere die jüngere Generation an. Nicht zuletzt eröffnet es uns die Chance, mehr weibliche Role Models sichtbar zu machen und die Vielfalt im MINT-Bereich stärker in den Fokus zu rücken.
Kannst Du uns mehr über die Box erzählen?
Die "MINT My Story Box" funktioniert wie eine Schatzkiste voller echter Geschichten. Die Role Models übernehmen selbst die Regie: Sie machen Fotos aus ihrem Alltag, drehen kurze Videos und erzählen ihre Geschichte auf ihre ganz eigene Weise. So entsteht eine lebendige Mischung aus Selfies, Alltagsszenen und ehrlichen Statements. Uns war wichtig, dass die Schüler*innen nicht nur Berufe kennenlernen, sondern echte Persönlichkeiten – mit Hobbys, Ecken und Kanten.
Ich glaube ausserdem, dass wir mit der Box auch junge Frauen ermutigen können, sich zu porträtieren - gerade jene, die sich bisher vielleicht nicht getraut hätten, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Besonders für junge Mädchen und Frauen finde ich es sehr wichtig, dass auch diese stilleren Vorbilder sichtbar werden.

Wie geht’s mit der Box weiter?
Ich freue mich sehr, dass die Erkenntnisse aus meinem Praktikum in die weitere Projektarbeit einfliessen – mit dem Ziel, die MINT-Box weiterzuentwickeln, breiter anzuwenden und dadurch vielfältige Porträts für das Projekt zu gewinnen sowie die nächste Generation für MINT zu begeistern.
Danke für das spannende Gespräch!
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Alle Infos und Kontakte gibt’s auf unserer Projektwebsite.